Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde. Sie ist Witwe, denn der Gatte, den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise einer Ameise als Speise.
Eines Morgens sprach die Made: "Liebes Kind, ich sehe grade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol. So leb denn wohl ! Halt, noch eins ! Denk, was geschah, geh nicht aus, denk an Papa !" Also sprach sie und entwich.- Made junior aber schlich hinterdrein; und das war schlecht ! Denn schon kam ein bunter Specht und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. Schade !
Hinter eines Baumes Rinde ruft die Made nach dem Kinde . . .
(Heinz Erhardt)
Auf das noch einige folgen mögen.
Zuletzt geändert von Kiki am 01.10.2007, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Schatten, der um die Ecke geht,
du hast ihn nie wieder gesehen.
Ein Windhauch, dann wenn er steht,
du hast ihn nie wieder gesehen.
Ein Mann, der sein Leben mit der Natur teilt,
du hast ihn nie wieder gesehen.
Ein Mann, der schon nach einer Nacht hinforteilt,
du hast ihn nie wieder gesehen.
Doch findet er seine Ruh,
du hast ihn wieder gesehen.
Dann tönt es, jeder hört zu,
ein Wandersmann sei es gewesen.
Habs im I-Net ausgegraben und wollt gern wissen, was ihr dazu sagt.
Persönlich find ichs klasse!
die vielen buchstaben
die nicht aus ihren wörtern können
die vielen wörter
die nicht aus ihren sätzen können
die vielen sätze
die nicht aus ihren texten können
die vielen texte
die nicht aus ihren büchern können
die vielen bücher
mit dem vielen staub darauf
die gute putzfrau
mit dem staubwedel
Ernst Jandl
hier
sind
von
allen
verschiedenen
wörtern
nur acht
das kotzt mich an
dreizehn
Ernst Jandl
siehst du, würde ich sagen
jetzt sind wir am ende
und du würdest sagen, ja
jetzt sind wir am ende
und wir würden einander umarmen
und wir würden uns küssen
und wir würden am ende sein
aber so kann es leider nicht sein
und warum eigentlich nicht?
allesamt von eurem Lieblingsdichter..., also ich find die verständlich und gut
Mir ist auf der Straße ein sehr armer junger Mann begegnet, der verliebt war.
Sein Hut war alt, sein Mantel abgetragen, Wasser rann durch seine Schuhe. Aber Sterne zogen durch seine Seele.
Victor Hugo
Das find icxh toll, egal ob der Mann franzose war...
Wessen Mond? Am Anfang war es meiner, der am Himmel stand.
Dann schaute ich ihn an und sah den meinen.
Bald kamst du und sahst ihn mit mir an.
Doch auch du nanntest ihn dein.
Aber wir verstanden einander und mochten IHN.
Schon gab es das wir, als wir uns liebten.
Und es gab unseren Mond.
So war es der unsrige, den wir hatten.
Bloß dieses unser wollte nicht halten, so wenig wie das wir.
Wie schnell es nur verging, doch das unsrige blieb uns.
Oder kann man unser noch unsrige nennen, oder ist es ein Teil deiner und meiner?
Was soll er denn sein, ohne das unser.
Viel wichtiger, was bin ich ohne unser?
Ich bin da, du dort, unser Mond bei uns, wie wir alleine sind.